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Gefährliche oder giftige Lebensmittel

Katja Waible

Lebensmittel, die für Hunde gefährlich oder sogar giftig sind

Gerne verwöhnt man seinen Vierbeiner und dabei bekommt er ab und an auch mal etwas vom Tisch ab. Aber bei manchen Lebensmitteln ist Vorsicht geboten, da diese unserem Hund schaden können, oder sogar giftig für ihn sind.
  
Generell gilt: „Die Dosis macht das Gift“, weshalb es bei kleineren Hunden natürlich schneller zu Vergiftungserscheinungen und lebensbedrohlichen Zuständen kommen kann.

Am besten ist es, die schädlichen Lebensmittel ganz vom Speiseplan des Hundes zu streichen.

Folgende Lebensmittel sind für Hunde giftig

Alkohol

Da Alkohol auch für uns Menschen in gewissen Mengen toxisch oder gar tödlich sein kann, ist es nur logisch, dass es auch für unseren Vierbeiner nicht gesund sein kann.

Bereits geringe Mengen können zu Atemnot, Erbrechen und Koordinationsstörungen führen.
Hunde können Alkohol nur sehr langsam verarbeiten.



Avocados

Es sind nur bestimmte Sorten der Avocados giftig für den Hund, da man die Sorten aber nur schwer unterscheiden kann sollte man sie generell nicht füttern.

Einige Avocados, bzw. Teile davon enthalten Persin, das den Herzmuskel schädigt und zum Tod führen kann.


Knoblauch und Zwiebeln

Egal in welcher Zubereitungsform (roh, gekocht, getrocknet, in Pulverform…) sind Zwiebeln und Knoblauch in gewissen Mengen giftig für Hunde.

Sie enthalten Sulfide, genauer Allylpropyldisulfid, die die roten Blutkörperchen zerstören und eine Blutarmut (Anämie) hervorrufen können.



Laut Jürgen Zentek und Helmut Meyer „Ernährung des Hundes“ ist die schädliche Menge >5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht.


Nachtschattengewächse wie rohe Kartoffeln, Auberginen und Tomaten

Nachtschattengewächse enthalten Solanin, vor allem grüne Tomaten und grüne oder keimende Kartoffeln haben einen hohen Anteil dieses Gifts.

Kartoffeln sollten nur gekocht und ohne Schale (besonders reich an Solanin) verfüttert werden. Das Kochwasser sollte auf jeden Fall nicht verwendet werden, hier sammelt sich das wasserlösliche Solanin an.

Paprika sollte auch besser gekocht werden und nur die roten verwenden.

Überreife Tomaten sind auch im rohen Zustand unbedenklich, so lange sie keine grünen Stellen haben.


Obstkerne

Die Kerne einiger Früchte wie Pflaumen, Aprikosen, Kirschen enthalten Cyanid.

Cyanid wird im Magen zu Blausäure, die die Zellatmung zum Erliegen bringen kann und die Zellen sterben aufgrund des Sauerstoffmangels ab. Solch schwere Vergiftungserscheinungen sollten nur nach dem Verzehr größerer Mengen auftreten.

Generell sollten Obstkerne schon allein aufgrund der Größe und entsprechender Verstopfungsgefahr entfernt werden.


Rohe Hülsenfrüchte

Weder vom Mensch noch vom Tier sollten Hülsenfrüchte wie Bohnen, Kichererbsen usw. roh verzehrt werden.

Sie enthalten das Gift Phasin, wobei es sich um ein Lektin (Zucker bindendes Eiweiß) handelt, das die roten Blutkörperchen verklumpt. Der Verzehr in großen Mengen ist daher tödlich.

Das Phasin wird beim Kochen zerstört und inaktiviert.


Rosinen und Weintrauben

Die in Weintrauben (und in noch größeren Mengen in Rosinen) enthaltenen Substanzen erhöhen die Kalziumwerte des Blutes beim Hund drastisch, wodurch die Nierenwerte steigen. Bei schlechter Konstitution bzw. bei kleinen Rassen können deshalb bereits geringe Mengen Vergiftungserscheinungen hervorrufen – bei zu hohen Konzentrationen kann es sogar zu Nierenversagen kommen.


Rohes Schweinefleisch

Durch rohes Schweinefleisch kann das Aujeszki-Virus übertragen werden.

Während diese Viren für Menschen eher unbedenklich sind, führen sie beim Hund zu Nerven- und Hirnentzündungen. Die resultierende Erkrankung wird auch als Pseudowut bezeichnet und endet immer tödlich.

Gleiches gilt auch für rohes Wildschweinfleisch.

Der Erreger wird durch Temperaturen von 60°C und mehr abgetötet.


Schokolade und Kakao

Kakaohaltige Lebensmittel sollten niemals an Hunde verfüttert werden. Sie enthalten die für Hunde giftige Substanz Theobromin. Dieser Stoff kommt auch in der Teepflanze vor und wird vom Körper der Vierbeiner schwerer verdaut bzw. abgebaut.

Je höher der Kakaogehalt, desto höher ist auch der Anteil des Theobromins. 
In 100g weißer Schokolade finden sich z.B. 200mg Theobromin, in 100g Zartbitterschokolade bereits 1600mg. Den höchsten Gehalt an Theobromin findet man in purem Kakaopulver, in 100g stecken ca. 2000mg Theobromin.

Ab einer Dosis von 100 bis 300mg pro Kilogramm Körpergewicht kann es zu Herz-/Kreislaufversagen und damit zum Tode kommen. Das bedeutet für kleine Rassen können schon wenige Stücke Schokolade tödlich sein.


Kaffee / schwarzer Tee – Koffein

Das im Koffein enthaltene Methylxanthin wirkt sich fatal auf das Nervensystem von Hunden aus.



Macadamia-Nüsse

Sie enthalten cyanogene Glycoside, das sind Pflanzengifte, die für die Hunde sehr gefährlich sind.


Überblick über die Vergiftungserscheinungen

Alkohol Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Koordinationsschwierigkeiten, Krampfanfälle
Avocado Atemnot, Bauchwassersucht (Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle), Durchfall, Erbrechen, Husten, Herzrasen
Knoblauch und Zwiebeln Blasse Schleimhäute, Blutarmut, Durchfall, Erbrechen, Verweigerung von Wasser und Futter, Blut im Urin, Gelbsucht
Nachtschatten-gewächse Erbrechen, Durchfall, Schleimhautreizung
Obstkerne Atembeschwerden und Atemnot, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe, Speicheln
Rohe Hülsenfrüchte Blutungen im Magen-Darm-Trakt, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe
Rosinen und Weintrauben Durchfall, Erbrechen, Magenkrämpfe, Teilnahmslosigkeit (Lethargie), Nierenversagen
Rohes Schweine-fleisch und rohes Wildschwein-fleisch Appetitlosigkeit, Erbrechen, Fieber, Koordinationsprobleme, speicheln, starker Juckreiz, Tobsuchtanfälle, Unruhe, Wesensveränderungen, zentrale Störungen (Pseudotollwut), Bewusstlosigkeit, innerhalb von zwei Tagen nach Auftreten der Symptome führt die Krankheit zum Tod
Schokolade und Kakao Atembeschwerden, Bewusstseinsstörungen, Durchfall, Erbrechen, Fieber, Krämpfe, Herzrhythmusstörungen
Koffein (Kaffee, schwarzer Tee) Erbrechen, Ruhelosigkeit, Herzrasen
Macadamia-Nüsse Steifheit, Probleme beim Gehen, Schwächeanfälle, Fieber, Leberschäden

Diese Lebensmittel sind schädlich oder gefährlich für Hunde

Knochen gekocht oder gebraten

Hitzebehandelte Knochen werden porös und können schnell splittern. Hunde können Verletzungen im Mundraum, der Speiseröhre, oder im Magen-Darmtrakt davontragen. Im schlimmsten Fall kann es zu einem tödlichen Darmverschluss kommen.


Hühnerknochen sind sehr klein und splittern auch im rohen Zustand schnell und können zu schwerwiegenden Verletzungen führen.



Vorsicht auch bei rohen, in Scheiben geschnittenen Markknochen. Diese können sich im Maul des Hundes verkeilen und eine Panik auslösen.


Rohe Knochen von jungen Schlachttieren sind hingegen am besten geeignet. Sie enthalten viele Mineralien und Spurenelemente und sind sehr elastisch.


Generell sollten rohe Knochen nur in Maßen gefüttert werden. Werden zu viele Knochen verfüttert kann sich im Enddarm „Knochenkot“ bilden. Dieser kann schmerzhaft sein und muss im schlimmsten Fall vom Tierarzt chirurgisch entfernt werden.


Walnüsse

Vor allem unreife und frische Walnüsse sowie die Schale können von einem speziellen, toxinbildenden Pilz befallen sein. Mit bloßem Auge ist dieser Pilz nicht zu erkennen, bildet aber ein gefährliches Toxin namens Roquefortin C.

Bei einer Vergiftung kann es zu Störungen in den Bewegungsabläufen, starker Berührungsempfindlichkeit, Zittern, Zucken, Erbrechen oder epilepsieartige Krampfanfälle kommen.


Butter

Die Fettsäuren der Butter sind kurzkettig und können von Hunden weniger gut verdaut werden als andere Fette. Geringe Mengen sind unbedenklich, zu viel kann jedoch zu Erbrechen und Durchfall führen.


Süßigkeiten

Genau wie bei uns ist der Zucker für Hundezähne ungesund. Außerdem macht er dick.

Kohlenhydrate sollten besser über Nudeln, gekochte Kartoffeln oder Reis aufgenommen werden.

Besonders kritisch ist der Süßstoff Xylit. Dieser ist oft in Bonbons und Kaugummi enthalten und sollte keinesfalls gefüttert werden. Xylit sorgt für eine stärkere Insulinausschüttung wodurch der Blutzuckerspiegel des Hundes drastisch absinkt. In der Folge können Krämpfe, Koordinationsschwierigkeiten, sogar Leberschäden bis hin zum Leberversagen eintreten.


Milchzucker – Laktose

Der ausgewachsene Hund hat eine natürliche Laktoseintoleranz. Beim einen mehr, beim anderen weniger. Im Laufe der Entwicklung verschwindet das Enzym Laktase, welches zur Verdauung von Milch benötigt wird, da diese nur beim Welpen wirklich gebraucht wird.

Zu viel Milchzucker kann zu Durchfall führen.

Laktose reduzierte bzw. laktosefreie, sowie gegorene Produkte sind unbedenklich und werden gut vertragen. Hierzu zählen z.B. Quark, Hüttenkäse, Joghurt etc.


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